TSV | Theaterbühne 2017

Pointenreiches Wortgeplänkel
Theater Auf der Ebersbacher Bühne gibt es viel Durcheinander um einen Ruhestand

Ebersbach. Es ist nicht immer leicht, ein geeignetes Stück zu finden. Doch der Leiterin der Theatergruppe des TSV Ebersbach, Gaby Epple, ist es wieder gelungen. Es spielt so mitten im Leben. Zur Vorpremiere des Lustspiels „Duranand im Ruhestand“ von Regina Rösch lud sie besonders Senioren und Gäste aus Alten- und Behindertenwohnheimen ein. Dieser Personenkreis aus Kaufbeuren, Marktoberdorf und Obergünzburg nahm diese Einladung sehr gerne an und freute sich über einen vergnüglichen Nachmittag.

Bestimmt werden viele Besucher mit Schmunzeln an eigene Erfahrungen gedacht haben. Im Mittelpunkt steht Julius Klein (Roland Schindele) als neuer Ruheständler. Mit Bravour meistert er diese Rolle. Der im Amt verwöhnte Chef möchte nun auch zu Hause das Regiment führen, sehr zum Leidwesen seiner Frau Therese (Regina Schropp). Auch die lieben Nachbarn Franz-Martin (Reiner Endres) mit Frau Karola (Lotte Endres) und Erwin (Reiner Endraß) mit Frau Gisela (Marianne Förg) sind genervt. Sie hatten sich auf frohe gemeinsame Unternehmungen gefreut, doch daraus wird nichts. Julius will nun selbst das ganze Haus verändern, trotz seiner Ungeschicklichkeit.

Therese ist total verzweifelt, weil auch immer seine Ex-Sekretärin Lieselotte Schlüpfer (Simone Rauch) auftaucht, die Julius anhimmelt und ihm total hörig ist. Auch der Pensionsgast Karl Mai (Thomas Pöppel) geht Julius fleißig zur Hand. Damit ist der „Duranand“ vorprogrammiert. Die Tochter Renate (Andrea Schreiegg) und ihr Freund Stefan (Christian Reitebuch) greifen nun ein, bevor die Mutter einen Zusammenbruch erleidet.

Nach reiflichen Überlegungen machen die drei Frauen ihre Männer zu „Strohwitwern“ und überlassen sie ihrem Schicksal. Ein Chaos bahnt sich an, denn Fräulein Schlüpfer ist auch nicht mehr greifbar.

Was bleibt, sind Turbulenzen pur, und die Akteure übertreffen sich gegenseitig. Sie werfen sich die Pointen gekonnt zu und erhalten dafür viel Szenenapplaus. Das gesteuerte Wortgeplänkel macht das Drama, das sich anbahnt, zur Komödie. Die Rache der Frauen ist gelungen – in der Hoffnung auf einen friedlichen Ruhestand. Das Bühnenbauteam hat gute Arbeit geleistet. Für die Technik sorgt Georg Hartmannsberger und Matthias Fendt. Als Souffleuse agiert Klara Schißler. (fs)

Text: Friedel Steinhauser (am)

Fotos: Markus Frick
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