Bürgerversammlung Ebersbach - 18.01.2023
Ebersbacher zeigen großes Interesse
Schwerpunkte der Bürgerversammlung in Ebersbach waren das Neubaugebiet, die Sanierung der Kläranlage, die schlechte Busverbindung und die Weiterentwicklung des Dorfes
Das TSV-Stüble der Mehrzweckhalle war fast zu klein, denn über 95 Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Mittwoch, den 18. Januar, zur Ebersbacher Bürgerversammlung ein. Bevor Bürgermeister Lars Leveringhaus eine groben Überblick über die aktuelle Lage und anstehende Projekte der Marktgemeinde gab, spendierte er als Dank für die rege Teilnahme jedem Anwesenden das erste Getränk.
Er informierte über den Rathausumbau, das Projekt ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept), den aktuellen Stand des Bebauungsplans Ebersbach West, die anfallenden Investitionen im Obergünzburger Kommunalbetrieb, sowie die Sanierungsmöglichkeiten der Ebersbacher Kläranlage. Für die Kläranlage gäbe es drei Varianten: erstens könnte man Ebersbach an die Anlage in Obergünzburg durch eine Druckleitungs-Trasse anschließen. Die zweite Möglichkeit wäre der Bau einer SBR-Anlage und die dritte der komplette Neubau einer klassischen Kläranlage mit Belebung und Nachklärung. Des weiteren informierte der Bürgermeister über die Investitionen für die Feuerwehr sowie über das Bauvorhaben auf dem Diplona Grundstück und die Sanierung des Mangoldhauses in Obergünzburg. Leveringhaus übergab Werner Gropper kurz das Wort, um über den Nähwärme- und Glasfaserausbau in Ebersbach zu berichten. Die Fertigstellung sei für 2023 geplant, jedoch abhängig von der Erschließung des Neubaugebietes Ebersbach West.
Die Fragerunde der Bürgerinnen und Bürger läutete Ludwig Frick ein. Er sprach zunächst ein Lob für Werner Gropper und Markus Zindath aus, dass diese den Nahwärme- und Glasfaserausbau in Ebersbach angepackt hätten. Dann wollte er noch wissen, warum bei den Vergabekriterien für das Neubaugebiet Ebersbach West das Ehrenamt und eine Vereinszugehörigkeit nicht berücksichtigt wurden. Leveringhaus erklärte, dass die Vergabeliste aktuell geschlossen sei, man aber diesen Appell gerne mit aufnehme.
Hans Mahler fragte, wann der Gehweg bei der Rottachstraße und der Kirchgasse fertiggestellt werde. Dies solle in Angriff genommen werden, wenn die Nahwärmebauarbeiten dort abgeschlossen seien.
Roswitha Daufratshofer regte an, dass die Gemeinderäte aus Ebersbach ein Team bilden könnten, um die Ideen des ISEK-Programms und die Weiterentwicklung des Dorfes schnellstmöglich voranzutreiben und umzusetzen.
Zum Thema Schulbusse und der Busverbindung Kaufbeuren-Obergünzburg-Kempten gab es gleich mehrere Wortmeldungen: Stefan Böhm erzählte von katastrophal überfüllten Schulbussen, Silvia Rauch sprach von den schlechten Verbindungen nach Ebersbach als „Niemandsland“. Deshalb bat sie um die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger bei der dazu laufenden Unterschriftenaktion. Leveringhaus sagte, dass er diese Aktion gut fände, der Landkreis aber der dafür zuständige Verkehrsträger sei und nicht die Gemeinde.
Auch das Thema Kläranlage beschäftigte viele Anwesende: So wurden Fragen laut, ob es nicht eine nachhaltigere Lösung als einen Neubau gäbe oder warum denn die bestehende Kläranlage nicht mehr ausreiche. Hier erwiderte der Bürgermeister, dass die wasserrechtliche Erlaubnis Ende 2024 ablaufe und es neue behördliche Anforderungen gäbe, zum Beispiel wäre eine technische Anlage erforderlich. So hätte man gar keine Alternative als eine der bereits untersuchten Sanierungsmöglichkeiten (siehe oben) umzusetzen.
Im Namen von Walter Hörmann trug Rainer Endres vor, dass die schief herunterhängenden Fensterläden vom ehemaligen Gasthof Bären eine große Gefahrenquelle für die Fußgänger und den Verkehr an der Hauptstraße entlang seien. Auch wies er auf die Situation mit den alten Fahrzeugen rund um das Gebäude hin. Leveringhaus versprach, die mitgebrachten Fotos bzgl. den Fensterläden an die Bauaufsicht des Landratsamtes weiterzuleiten. Gemeinderätin Michaela Kuhn versicherte, dass die Problematik rund um das Gebäude ihr ein wichtiges Anliegen sei, sie ständig mit dem Landratsamt darüber in Kontakt wäre und sie ihr Möglichstes tue.
Roman Walch wollte wissen, warum das kaputte Windrad nicht wieder instand gesetzt werde. Für dieses Windrad gäbe es schlichtweg keine Ersatzteile mehr, so Bürgermeister Leveringhaus.
Christian Schreiegg sprach an, dass der Verkehrsspiegel an der Einfahrt von der Willofser Straße auf die Hauptstraße für LKWs ungeeignet und zu ersetzen wäre. Diesem Anliegen nehme man sich an und der Spiegel solle geprüft werden.
Rainer Endres merkte an, dass es gut sei, dass Ebersbach einen Defibrilator bekommen solle und auch schon ein geeigneter Platz dafür gefunden wurde. Was er aber nicht verstehe, warum die Anschaffungskosten von rund 2500 € über Spenden aus der Bevölkerung bzw. den Vereinen heraus finanziert werden solle und nicht die Gemeinde das übernehme. Zweiter Bürgermeister Florian Ullinger erklärte dazu das Konzept, dass es eine gute Sache sei, dies aus der Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger anzuschaffen und so folglich auch besser auf die Geräte aufgepasst werde. In Obergünzburg habe man das auch schon so gehandhabt.
Marcus Tratsch erkundigte sich, wie weit der Stand bei den Mitfahrerbänken sei und ob die Gemeinde vorsieht, die Verkehrsüberwachung an der Hauptstraße zu intensivieren. Die Mitfahrerbänke sollen im Frühjahr aufgestellt werden, so Leveringhaus. Ebenfalls könne die Frequenz der Tempomessungen erhöht werden.
(je) Text: Jasmin Einsiedler
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